
Was ist der Medianpreis und warum ist er wichtig?
Der Medianpreis ist ein zentrales Instrument, um faire Preise auf Marktplätzen zu sichern. Er bezeichnet den Wert, der eine sortierte Datenreihe in zwei Hälften teilt – die Hälfte der Werte liegt darunter, die andere darüber [1].
Im Gegensatz zum Durchschnitt ist der Medianpreis unempfindlich gegenüber Ausreißern und zeigt damit den typischen Marktpreis [2][3].
Marktplätze wie Amazon oder Zalando nutzen den Medianpreis, um zu erkennen, zu welchem Preis sich die meisten Angebote bewegen. Weicht ein Händler stark nach oben oder unten ab, fällt dies sofort auf – mit möglichen Konsequenzen für die Sichtbarkeit.
Amazon Preisüberwachung & Medianpreis in der Buy-Box-Regelung
Die Fair-Pricing-Richtlinie von Amazon verpflichtet Verkäufer zu wettbewerbsfähigen Preisen [4]:
- Preise dürfen nicht wesentlich höher sein als zuletzt auf oder außerhalb von Amazon verlangte Preise.
- Versandkosten müssen marktüblich bleiben.
- Produkte dürfen nicht teurer sein als auf anderen Marktplätzen (Preisparität) [5].
Folgen bei Verstößen [6][7][8]:
- Entfernung der Buy-Box (Jetzt-kaufen-Button)
- Angebots-Deaktivierungen
- Kontosperrungen
Schon kleine Preisaufschläge können dazu führen, dass Händler den Medianpreis überschreiten und die Buy-Box verlieren. Wird kein konkurrenzfähiges Preisniveau erreicht, unterdrückt Amazon die Buy-Box komplett.
Recherchen zeigen zudem [9][10][11]:
- Amazon zwingt Händler, Preise auch an stationäre Händler anzupassen.
- Prime-Versandkosten werden in den Produktpreis einkalkuliert.
- Findet Amazon einen günstigeren Preis anderswo, bleibt die Buy-Box gesperrt, bis der Preis angepasst ist.
Zalando: Fair-Black-Pricing & Bedeutung des Medianpreises
Auch Zalando setzt klare Preisgrenzen:
- Reguläre (schwarze) Preise dürfen nicht deutlich höher sein als Referenzpreise auf anderen Kanälen.
- Bei deutlichen Abweichungen kann Zalando die Sichtbarkeit verringern oder Artikel deaktivieren.
- Wiederholte Verstöße können zur Beendigung der Partnerschaft führen.
Zalando ahndet außerdem Preismanipulationen – etwa künstlich hohe Ausgangspreise, um Rabatte größer wirken zu lassen. Der Medianpreis ist auch hier eine wichtige Referenz, um faire Preise sicherzustellen.
Risiken für Marken bei unkontrollierten Vertriebskanälen
Je mehr unkontrollierte Händler ein Produkt vertreiben, desto höher das Risiko von Preisverstößen:
- Amazon und Zalando unterscheiden nicht zwischen autorisierten und nicht autorisierten Verkäufern.
- Dumpingpreise einzelner Händler können die Markensichtbarkeit massiv schädigen.
3 Schritte zur Preisstrategie-Optimierung
Um die Kontrolle zu behalten, sollten Marken:
Fazit: Sichtbarkeit sichern mit Preisparität und Medianpreis
Der Medianpreis ist für Marktplätze ein objektiver Maßstab für faire Preise.
Amazon, Zalando & Co. vergleichen nicht nur intern, sondern auch mit externen Quellen.
Händler, die Preisparität einhalten und den Medianpreis berücksichtigen, vermeiden Sichtbarkeitsverlust, Sperrungen oder Kontoschließungen – und sichern langfristig die Reichweite ihrer Marke.

